Archiv der Kategorie: Bemerkung

Room watching

Ich suche gerade nach potenziellen Mitbewohnern für unsere neu-tolle WG in Berlin. Bis jetzt sind wir drei, ein Mädel fehlt uns noch.

WG-gesucht.de hat sich dabei als beste Anzeigenseite herausgestellt. Ich durchforste also Gesuche von „Offener Doktorand sucht ein schönes WG-Zimmer“ bis „Pirat sucht Headquarter“. Sagen die Überschriften wohl viel über die Persönlichkeit aus?

Wenn man auf Galerieansicht klickt, sieht man immer gleich das Foto und muss sich die Anzeige gar nicht mehr durchlesen. Wenn man oberflächlich und visuell orientiert ist. Bin ich, deshalb klicke ich fast nie.

Aber, wie bei StudiVz oder Facebook: Die Fotos sind pure Inszenierung, man erkennt den Menschen eigentlich fast nie. Manchmal scheint die Sonne genau in die Kamera und alles ist hell, manchmal hält sich die Fotografierte sogar Hände vors Gesicht, um nicht erkennbar zu sein. Für einen Visuellen wie mich ein Desaster.

Deshalb habe ich mich schon unzählige Male dabei ertappt, zu denken „Ist das nicht die soundso?“. Oder: „Das ist ja verrückt, dass die bliblablub auch nach einem WG-Zimmer in Berlin sucht…“.

Die Verklärung ist einfach zu groß und erschwert jedweden Erkenntnisprozess.

Europas heimliche Elite

Europawahlen sind out. Es ist hingegen in, sich damit zu brüsten, ein wahrer Europäer zu sein. Ganz unpolitisch. Europäisch sein – das bedeutet, viele zu Sprachen zu sprechen. Auf der Erasmus-Party in Barcelona, beim Auslandssemester in Großbritannien und bei Interrail in Polen und Tschechien, da sind wir europäisch. Ob man dabei einen deutschen Personalausweis, eine französische carte d´identité oder britische identity card hat, spielt erstmal keine Rolle. Für uns.

Gleichzeitig existiert ein Volk heimlicher Europäer. Eine Gruppe von Menschen, die sich nicht damit brüstet, mehrere Jahre im Ausland verbracht zu haben. Menschen, die drei- und viersprachig sind und das noch nie in einen Lebenslauf geschrieben haben. Weil sie noch nie einen Lebenslauf brauchten. Oder, weil sie von den sich brüstenden Europäern nicht als eben solche anerkannt werden.

Aleksan ist ein schmächtiger, junger  armenischer Mann mit einer Zahnlücke und vielen Tattoos. Der 20-Jährige hat sich alle selbst gestochen, hier im Flüchtlingsheim in Südfrankreich. Er hat eine eigene Tätowiermaschine, selbst gebaut, mit einem Freund. Jeder Stich tut höllisch weh, noch zwei Wochen danach ist alles gerötet. Aber er muss Geld sparen. Im Moment hat er als Asylant nur die 202 Euro monatlich, die ihm Frankreich zahlt. „Wenn ich die Tattoos irgendwann loswerden will, bau ich mir einen Laser“, sagt er – und deutet auf seinen rechten Arm, auf dem man vor lauter Körperschmuck kaum noch Haut sieht.

An der Innenseite seines rechten Mittelfingers steht Yesidi. Gerade so, dass man es nur sieht, wenn er es möchte. Aleksan kommt aus Erevan, der Hauptstadt Armeniens. Aber obwohl er einen armenischen Pass hatte, ist er kein Armenier, sondern Yesidi. Die Yesidi sind eine kurdische Volksgruppe, nach Angaben der Uni Göttingen leben mehr als 30.000 Yesidi allein im kleinen Armenien. Hier haben sie eine ähnliche Stellung wie die Kurden in der Türkei. Auch wenn die wenigsten politisch verfolgt werden, fliehen viele Yesidi vor Diskriminierung durch die katholische Christen. Es fällt leichter einem yesidischen Bauern sein Land zu nehmen, als einem armenischen.

Auch Aleksan musste also flüchten. Auf seiner Flucht bereiste er halb Europa: Über Polen ging es nach Deutschland, von dort über Norwegen nach Schweden. Dann zurück nach Deutschland, um nach Armenien abgeschoben zu werden. Schließlich fuhr er wieder durch Deutschland, diesmal aber nach Frankreich. Mittlerweile spricht er fließend Französisch. Als wir uns zum ersten Mal trafen, sprachen wir Deutsch, der Einfachheit halber. Kurmanci, die Sprache der Yesidi, Armenisch und Russisch spricht er sowieso, dazu ein bisschen Schwedisch.

Wenn jeder Europäer so viele Sprachen sprechen würde, wäre der kontinentalen Verständigung wahrscheinlich sehr geholfen.

Heimatkunde, Südfrankreich

Einmal im Jahr schmeissen sich in der südfranzöischen Hafenstadt Sète dicke Männer gegenseitig ins Wasser der zahlreichen Kanäle. Anlass sind die Joutes: Zwei Ruderboote fahren auf der Hauptwasserstraße der Stadt knapp aneinander vorbei, am Ende jedes Bootes sind Leitern befestigt, die in einer kleinen Plattform enden. Auf dieser steht ein Mann mit einer Lanze. Je höher die Klasse, desto dicker der Mann. Das Schwergewicht ist die Königsklasse, genau wie beim Boxen.

Ich war da und habe mitgefilmt, leider just, als die Männer Frieden erklärten. Die Boote waren nicht eng genug beieinander.

Ziel des Spiels ist es, wie bei Ritterspielen, den Gegner von seiner Plattform zu stoßen und mitsamt des frisch gebügelten und adrett flach gestrichenen blütenweißen Kostüms ins Wasser plumpsen zu lassen. Am Rand des Kanals wartet die ebenfalls weiß gekleidete Ehefrau mit einem Frotteehandtuch.

Drumherum gibt´s viel Trara: Auf jedem Boot sitzt ein Trommler und ein Bläser, bei Finale der Schwergewichter erinnert Sète an Fußball-Weltmeisterschaft. Auf einer riesigen Leinwand wird das 200 Meter entfernte Geschehen live übertragen, in den Kneipen sind Fernseher aufgebaut und die Jugend singt, tanzt und trinkt. Peinlich scheint der altertümliche Wettbewerb niemandem zu sein.

Wer im Juli und August in der Gegend ist, sollte es sich auf jeden Fall einmal anschauen.  

Wer will schon Gold?

„Verdient Gold wirklich seinen Ruf als teuerste Ware der Welt?“, fragt die französische Internetseite rue89.com. Wenn man die Wahl zwischen einem Kilo Gold und einem Kilo Kokain hätte, was würde man wählen? Obwohl die meisten soviel Kokain gar nicht besitzen wollen würden, müsste man ganz eindeutig die Droge den glitzernden Barren vorziehen. Vorausgesetzt, man handelt marktwirtschaftlich und möchte reich werden. Das zeigt die folgende Tabelle:

„Niemals hat Usain Bolt gedopt!“

Als Usain Bolt beim 100 Meter Sprint-Finale am Sonntag in Berlin über die Ziellinie raste, hatte er eine Menge Vorsprung. Gefühlte Sprinterjahre später erst trudelten Tyson Gay und Asafa Powell im Ziel ein, von den anderen Mitrennern braucht gar nicht erst die Rede sein. Bolt war Weltrekord gelaufen, 9,58 Sekunden auf 100 Metern. Nachdem er in Peking 2008 schon den Rekord mit einem Fabellauf in 9,68 Sekunden geknackt hatte, schien Berlin umso unglaublicher.

Ist es diskriminierend, zu behaupten, Usain Bolt hätte gedopt?

Ist es diskriminierend, zu behaupten, Usain Bolt hätte gedopt?

Heute habe ich mir das Finale noch einmal mit Déo, einem Kongolesen aus dem Flüchtlingsheim, in dem ich arbeite, angeschaut. Mit offenen Augen und Mündern starrten wir auf den flimmernden Bildschirm, Déo faselte ununterbrochen etwas von „My man…Usain Bolt, he´s my man“.

Ich hörte mir das eine Weile an. Als wir zum dritten Mal auf Play gedrückt hatten und Déo sich scheinbar als Video-Synchronisierung verstand, einfach nicht aufhören konnte mit der „My man“-Leier, platzte ich heraus. „Der ist doch bis oben hin voll mit Doping, your man“.

Immerhin, der einfallslose Kommentator war damit abgestellt. Dafür verwandelte er sich in einen kritischen Geist. „Nie traut ihr Weißen den Schwarzen! Gönnt ihr uns diesen Sieg nicht?“, polterte er los. Dann ließ es sich zu dieser Aussage hinreißen: „Niemals hat Usain Bolt gedopt!“.

Ich antwortete nicht und drückte noch einmal auf Play. Ich bin mir über alle Maßen sicher, dass Jan Ullrich gedopt hat. Und Armstrong. Vielleicht sogar Zidane! Alle weiß. Und: Bolt ist Jamaikaner, Déo Kongolese. Würde ich mich meiner Hautfarbe wegen diskriminiert fühlen, wenn jemand einen Weißrussen beschuldigte?

Morgen schauen wir uns die Diskuswerfer an. Da ist ein Deutscher dabei, der die Scheiben scheinbar sehr weit schleudern kann. Mal schauen, ob Dopingvorwürfe laut werden.

Vernetzte Rentner

Gerade habe ich ein Interview mit Johnny Haeusler, einem sehr bekannten deutschen Blogger, gesehen. Der nannte uns „die ersten vernetzten Rentner“ und meinte: Wie sieht unsere Gesellschaft eigentlich aus, wenn wir alt sind?

Im Moment geht die Internet-Begeisterung bis zu einer bestimmten Altersgrenze. Meine Oma hat noch nie etwas von Twitter gehört – und wenn ich es ihr erklären wollte, müsste ich wahrscheinlich erstmal beim Internet anfangen. Vielleicht sogar beim Computer. Insofern ist Vernetzung zumindest noch begrenzt, denn eine Generation ist mehr oder weniger ausgeschlossen. Wenn wir aber einmal alt sind (und „wir“ ist eine große Gruppe, im Grunde sind es zwei Generationen), werden wir ja nicht plötzlich aufhören, E-Mails zu schreiben und Blogs zu lesen, nur weil es die Rentner früher nicht gemacht haben. Wir werden also die ersten Internet-Rentner.

Was bedeutet das? Einerseits wohl, dass unser Alter eine immer geringere Rolle spielen wird, einem Twitter-Eintrag sieht man das Alter seines Autors nämlich nicht an. Man stelle sich vor: All die Rentner, die bis dato Einfahrten gekehrt und Gras zwischen Bürgersteig und Straße gejähtet haben, erklären sich im Internet.

Unsere Gesellschaft rückt also zusammen, zumindest digital lösen sich Generationenkonflikte in gewissen Themenbereichen vielleicht auf. Andererseits könnte sich die Wirklichkeit verschieben. Denn wenn jedes Mitglied einer Gemeinschaft mit dem Medium Internet umgehen kann und es auch nutzt, verliert die physische Realität an Bedeutung. Fragt sich, was das für eine physische Zeitung bedeutet.

Und Gott strafte uns mit der Volksmusik

Warum nur? Warum nur liegt deutsche Volksmusik so außerhalb jeder Diskussion? Ich frage dies voller Verzweiflung und Traurigkeit. Deutschland ist keine akzeptable Volksmusik vergönnt, alles, was sich Volksmusik nennt, ist freigegeben ab 65 und selbst dann sehr fragwürdig. Bei uns turnen Menschen in lächerlichen Kostümen, die selbst im tiefsten Bayern niemand tragen würde, über Bühnen aus Kunstholz. Beschunkelt werden sie dabei von einer Parallelgesellschaft, die uns sagen zu wollen scheint: „Vergesst die demographische Pyramide nicht, Kinder, wir sind in der Überzahl! Und denkt an unsere Rente!“.

Statt der Sintflut schickte Gott die Wildecker Herzbuben. Eine gerechte Strafe?
Statt der Sintflut schickte Gott die Wildecker Herzbuben. Eine gerechte Strafe?

Vielleicht ist das die Strafe für all die Kriege, die Deutschland begonnen hat, für all das Unheil, das wir über die Welt gebracht haben. Gott wollte die Gewalt bestrafen. Er suchte eine stilvolle, aber doch harte Strafe – und fand die Wildecker Herzbuben. Eine Sintflut wäre geschmacklos gewesen, viel zu offensichtlich und längst aus der Zeit. Zudem wäre sie garantiert falsch interpretiert worden, beispielsweise als Folge des Klimawandels. Wenn Thailand einen Tsunami überstehen muss, hätte eine Sintflut für Deutschland keinen besonderen Stellenwert mehr. Es musste also etwas Besonderes her.

Und dennoch: Es fällt schwer zu akzeptieren, dass dieses gar nicht mal so unmusikalische Land so etwas zu Ohren bekommen muss. Und es hemmt den Patriotismus. Denn wie soll man sich stolz dazu bekennen, dem deutschen Volke anzugehören, wenn dessen Musik Ohren jedweder Nationalität so etwas antut.

Ich mutmaße deshalb, dass der französische Nationalstolz auch musikalisch begründet ist. Das, was man bei unseren Nachbarn als „musique traditionelle“ bezeichnen würde, was also vor allem auch von eben jener Parallelgesellschaft gehört wird, ist unvergleichlich schöner, intelligenter und interessanter als unsere Herzbuben. Und so kommt es, dass die Parallelgesellschaft zumindest in der Welt der Musik viel unausgeprägter ist.

Der retraité français hört George Brassens, der deutsche Rentner eben die Wildecker Herzbuben. Zum Vergleich zwei jeweils bekannte Refrains. Brassens und die Herzbuben sind scheinbar von einer Frau getrennt, Deutschland und Frankreich gehen aber unterschiedlich mit diesem Zustand um. Fangen wir peinlich an, um mit einem guten Gefühl aufhören zu können. Die Herzbuben singen:

„Herzilein, du musst net traurig sein,

Ich weiß du bist net gern allein,

Und schuld war doch nuuuur der Wein,

Spatzilein, ich werd´ dir noch einmal verzeihn,

die Hauptsache ist, du kommst Heim,

So kann nur ein Eeeeengel sein“.

Dabei wackeln Vollbart und Schnäuzer, beide unterhalb kugelrund, durch eine Halle voller Rentner und künstlicher Brücken. Stellt sich so irgendjemand Deutschland vor?

Nun zum angenehmeren Teil. Und ja, ich ergreife bewusst Position. George Brassens singt, während er Musik macht:

„Auprès de mon arbre, Bei meinem Baum,

Je vivais heureux, Lebte ich glücklich,

J’aurais jamais dû m’éloigner de mon arbre, Ich hätte mich niemals von ihm entfernen dürfen,

Auprès de mon arbre, Bei meinem Baum,

Je vivais heureux, Lebte ich glücklich,

J’aurais jamais dû le quitter des yeux“. Ich hätte niemals ein Auge von ihm lassen dürfen.

Die einen betrinken sich, die anderen bereuen und dichten. Ich wage die Aussage, hier ausnahmsweise lieber Franzose sein zu wollen. Auch, wenn jenseits des Rheins ebenfalls schunkelbare Vierviertel-Takt-Musik existiert, halte ich jegliche Verschwörungstheorie für überflüssig. Gott hatte seine Finger im Spiel. Jetzt müssen wir es aussitzen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Franzosen bald einen Krieg anfangen und Gott sich noch einmal zur gleichen Strafe hinreißen lässt.

Ich liebe sie!

Ich liebe viele Städte, Barcelona zum Beispiel. Oder auch Amsterdam. Und Berlin. Anderen Städten fühle ich mich eher verbunden. Bonn ist so eine Stadt, da hatte ich nicht wirklich die Wahl. Seiner Heimatstadt sollte man schon die Treue halten. Man möchte sich ja nicht jedes Mal, wenn man zurückkommt, ärgern. Das Verhältnis zu seiner Heimatstadt könnte man vielleicht mit dem Verhältnis zu seinen Haaren vergleichen. Wenn man krauselige, rote Haare hat, arrangiert man sich auf die Dauer wahrscheinlich mit ihnen. Ein Leben lang in Zwist mit den eigenen Haaren zu liegen, das hält niemand aus.

Danach gibt es auch noch Städte, die ich als eher unschön abstempeln würde. Da kommt mir Neuwied in den Sinn, wenn man das schon Stadt nennen kann. Köln ist auch nicht wirklich schön, es gibt viele hässliche Stellen. Wie bei einem angefaulten Apfel. Wenn man alle hässlichen Stellen Kölns, beispielsweise die Ringe, abschneiden würde, bliebe nicht viel übrig von Köln. Eigentlich wäre es dann nicht mehr Köln und man müsste sich sogar fragen, ob es dann noch eine Stadt wäre.

Das Paradebeispiel einer durch und durch hässlichen Stadt ist Frankfurt am Main. Bei Frankfurt müsste man ohne Ende abschneiden. Am Ende hätte man lauter lose, faule Stellen und von Frankfurt wäre nichts mehr übrig. Ein beschnittenes, schönes Frankfurt ist wohl nicht möglich. Um Frankfurt würde ich also immer einen großen Bogen machen, da lege ich mich fest.

i love ny

Im Moment irritiert mich die Mode-Erscheinung der „I love XY“-T-Shirts. Meistens sind es „I love NY“-T-Shirts, NY steht für New York. Ich behaupte, dass die meistens Jugendlichen, die dieses T-Shirt voller Stolz tragen, noch nie in New York waren. Wahrscheinlich waren sie noch nicht einmal in den USA. Bei den Franzosen bin ich mir da sogar ziemlich sicher, denn Franzosen verlassen Frankreich nicht. Und Franzosen sprechen kein Englisch, Amis sprechen kein Französisch. Deshalb sind Franzosen in Amerika sehr unwahrscheinlich. Aber auch die meisten Deutschen NY-Fans waren bestimmt noch nie dort.

Trotzdem hat jeder zweite Teenie eine Vorliebe für die amerikanische Stadt mit den vielen Wolkenkratzern. Hier plädiere ich für mehr Ehrlichkeit. Warum ist es cool, etwas zu behaupten, ohne sich in der Materie auszukennen? Kein Jugendlicher würde eine abstruse Behauptung über Kants kategorischen Imperativ aufstellen, wenn er nicht etwas von oder über Kant gelesen hätte. Und niemand würde diese Behauptung dann noch auf einem T-Shirt mit sich herumtragen.

Doch das ist noch nicht alles. Neben den Liebeserklärungen an New York gibt es noch viele andere Varianten: „I love L.A.“, „I love MP“ (für Montpellier), „I love My City“ (für Menschen die oft umziehen oder schnell ihre Vorlieben ändern).

Ich bin aus diesem Grunde im Allgemeinen für mehr Gelassenheit und mehr Abwägung. Man sollte sich nicht bedingungslos zu einer Stadt bekennen, selbst, wenn man sie halbwegs kennt. Eine Stadt, das Beispiel Köln beweist es, ist zu vielfältig, um mit einer solch plumpen Liebeserklärung abgespeist zu werden. Ich setze mich deshalb, wenn schon Liebeserklärungen an Städte, für weniger absolute Aussagen ein und für mehr Unterscheidungen. Ich würde eine T-Shirt mit der der Aufschrift „Köln ist zwar ganz gut, hat aber auch viele hässliche Stellen“ deshalb sehr begrüßen.

Im Übrigen halte ich aber auch ganz generell nicht viel von Nachrichten auf T-Shirts.